Nachsuchenarbeit – der Praxistag

Am 14. Mai fand bei schönstem Sonnenschein der Praxistag mit Matthias Plefka in seinem Revier in Naunheim statt.

Matthias nahm sich sehr viel Zeit, den Teilnehmern des Abrichtelehrgangs die Methoden des Fährtenlegens nahezubringen. Er erklärte das Legen der Schweißfährte mit Tupfstock oder Tropfflasche, die „Gestaltung“ von Anschuss und Wundbett sowie das Treten der Fährte mit dem Fährtenschuh.

Ganz wichtig wäre es, dass der Hund immer Freude an der Nachsuchenarbeit hätte. Wenn man das richtige Mittel gefunden hätte für seinen eigenen Hund eine tolle Belohnung zu finden, soll er diese wirklich nur am Ende der Fährte bekommen. Ob das ein besonderer Leckerbissen ist, ein ausgelassenes Spiel mit einem extra Spielzeug oder das Zergeln mit der Schwarte/Decke am Ende – Hauptsache der Hund findet die Belohnung toll. Auf einer kurzen Fährte, die Matthias gerade erst getreten hatte, trat seine zweijährige Teckelhündin hierfür mit größtem Vergnügen den Beweis an.

Um den Hundeführern zu verdeutlichen, wie sich der Hund u.U. in der Fährtensituation fühlt, durften drei Freiwillige die Rolle des Hundes spielen. Selbstverständlich auf zwei Beinen und mit der Halsung am Arm. Matthias Plefka lässt den „Hund 1“ eine Fährte aus gelben Markierungsbändern arbeiten. Am „Anschuss“ erklärt er ihm, dass es darum geht, die gelben Markierungen zu finden. „Hund 1“ findet problemlos zum Fährtenende, wo er – für ihn sehr erfreulich – eine Flasche Bier findet. Matthias erläutert, wenn man dem Hund klar angibt, was er suchen soll und er am Ende ein Belohnung bekommt, die ihn freut, wird er auch das nächste Mal freudig suchen.

„Hund 2“ hatte weniger Glück. Er fand am Anschuss drei verschiedene Markierungen und bekam nicht gesagt, welcher er folgen sollte. Hundeführer Matthias rief „zur Fährte“, um „Hund 2“ auf Kurs zu bringen. Als dieser dann nach mehrfacher Korrektur ans Fährtenende fand, bekam er nicht mal eine Belohnung. Das war das Beispiel für einen Hund, der seine Arbeit nicht aus Freude, sondern unter Zwang erledigt und am Ende für sich keinen Vorteil hat.

„Hund 3“ bekam am Anschuss gesagt, er solle der gelb/roten Markierung folgen, die sich nach wenigen Metern komplett verlor. „Hund 3“ wurde aber permanent gelobt, wenn er auf der „richtigen Fährte“ war und mit „zur Fährte“ korrigiert, wenn er falsch war. Am Fährtenende wurde „Hund 3“ gelobt, obwohl er überhaupt keine Fährte wahrgenommen hatte – er war das Beispiel für den Hund, der durch Gehorsam und weil der Führer den Weg kannte zum Stück gefunden hat, was natürlich in der praktischen Nachsuchenarbeit so nicht möglich ist.

Die 14jährige Tiroler Brackenhündin von Matthias durfte zum Schluß des für alle Teilnehmer spannenden Tages noch zeigen, wie der Hund das Fährtenende in freier Suche verweist. Diese Arbeit erledigte das „alte Mädchen“ mit viel Spaß an der Sache und in Perfektion.

Im Anschluß wurde auf dem Teichgrundstück von Matthias noch Wildwurst gegrillt, gegessen, getrunken und natürlich besonders über Jagdhunde und Hundearbeit geschwatzt.

Alles in allem war es für alle Beteiligten ein sehr schöner, erlebnisreicher Übungstag!