Erster Einsatz, voller Erfolg

Gleich beim ersten Einsatz der Wärmebilddrohne zur Kitzrettung konnte das Team in Niederwetz mehrere Kitze und Hasen mit Hilfe des vom Jagdverein Kreis Wetzlar von 1875 e.V. angeschafften Gerätes ausfindig machen, den Fundort markieren, und somit vor dem sicheren Mähtod bewahren.
Vorausgegangen waren mehrere Termine im Vereinsheim des Jagdverein Wetzlar und im Revier um in die Technik eingewiesen zu werden, die Bedienung und die Handhabung zu trainieren und Erfahrung im Umgang mit dieser Technik zu sammeln. Voraussetzung für den Einsatz der Drohnen war die Registrierung und Zertifizierung der potentiellen Piloten beim Luftfahrtbundesamt.
Bereits für den 12. Mai bekam das Team in Niederwetz einen Abruf eines örtlichen Landwirtes für einen Einsatz vor der anstehenden Mahd von ca. 6 Hektar Kleegras zur Silagegewinnung in einem Bereich, den die Jagdausübungsberechtigten von Niederwetz als sensibles Rehwildeinstandsgebiet kannten. Eigentlich vermuteten die Pächter einen nicht so frühen Setztermin, doch der Drohneneinsatz sollte sie eines Besseren belehren. Schon wenige Sekunden nach dem Start zeigte der Bildschirm drei auffällige Stellen. Ausgerüstet mit Funksprechgeräten wurde die Begleitperson eingewiesen und diese fand direkt zu den im hohen Klee abgelegten Kitzen. Diese wurden mit einem umgedrehten Wäschekorb abgedeckt und mit Weidezaunpfählen gesichert und so markiert. Ca. 2 Stunden später konnte der Landwirt diese Stellen bei der Mahd aussparen. Nach der Mahd wurden die Körbe entfernt und gegen Nachmittag konnte festgestellt werden, dass die Kitze ihren Platz unversehrt verlassen hatten.
Das Einsatzteam war beindruckt von der Leistung und Effektivität dieses kleinen Gerätes und von der relativen Unkompliziertheit der Handhabung. Man war sich sicher, dass keines der in den Flächen abgelegten Wildtiere, wie Kitze und Hasen, unentdeckt blieben und somit vor dem Mähtod gerettet werden konnte. Auch die Landwirte, bei denen Einsätze geflogen wurden, zeigten sich beeindruckt von dem Nutzen dieser Technik. Übereinstimmend kommentierten sie als positiven Nebeneffekt, dass sie nunmehr sehr unbefangen ihre Mäharbeit verrichten können ohne ständig Bedenken haben zu müssen, dass unbeabsichtigt irgendwelche Wildtiere ins Mähwerk geraten und somit verletzt oder gar getötet werden könnte.
Mittlerweile wurden mehrere Einsätze mit Erfolg geflogen und die anstehende Heuernte wird den Teams und der Technik sicherlich noch einiges abverlangen. Der erst kurze Erfahrungshorizont der Teams beim Einsatz der Wärmebilddrohne lässt aber schon jetzt den Schluss zu, dass diese Technik momentan die effizienteste Methode zur Vermeidung von Jungwildverlusten durch Mäharbeiten ist. Es wäre wünschenswert, dass alle mit Grünland befassten Landwirte sich der Unterstützung durch die Jägerschaft bedienen würden.

WS