Bericht VSwP/VFsP Schelderwald 2023

Am 26.08.2023 fand die vom Wetzlarer Jagdverein 1875 e. V. ins Leben gerufene und ausgerichtete Schelderwald VSwP/VFsP zum 11. Mal statt. Die Fährten werden im zum Forstamt Herborn gehörenden Schelderwald gelegt. Der Schelderwald beheimatet neben einem guten Reh- und Schwarzwildvorkommen auch Muffelwild und als Rotwild als Wechselwild. Somit sind die Ansprüche bzgl. Verleitungen entsprechend hoch. Auch die sonstigen Bedingungen – Laub- und Nadelwald sowie ein hoher Anteil von Dickungen, Buchenrauschen etc. sorgen für entsprechende Schwierigkeiten. Dieses Jahr kam noch hinzu, dass es ab Freitagspätnachmittag bis in die frühen Morgenstunden heftig regnete – über 10 L kamen auf den qm.

Dieses Jahr stellten sich sieben Gespanne der Herausforderung – vier Führer hatten sich mit Ihren Hunden (1 DL, 1 PP, 1 StB und 1 DK) für die 20 Stunden Schweißfährte gemeldet, zwei für die 20 Stunden Fährtenschuh-Fährte (1 Teckel und 1 ADbr) und einer für die 40 Stunden Fährtenschuhfährte (ADbr).
Um 7.30 Uhr war Treffen, wurden die Impfpässe, Jagdscheine, Chipnummern etc. kontrolliert. Danach wurden die Fährten verlost. Bevor es dann mit den ersten Arbeiten begann wurde noch von den anwesenden Bläsern Begrüßung und Aufbruch zur Jagd geblasen – das gab dem Tag einen würdevollen Rahmen. Nach dem Verlosen der Fährten ging es um 8.25h mit den ersten Arbeiten los. Am Ende des Tages konnten sich sechs der sieben Gespanne über eine bestandenen VSwP bzw. VFsP freuen.

Auf der 20 Stunden Schweißfährte (VR: Helge Haubach (Obmann), Dr. Andrea Lotz, Hans-Jörg Schanz) gab es 2x SW 3 – Esko vom Missenwald, Steirische Bracke, mit Führer Markus Schädler und Orca vom Sauwerder, DK, mit Führer Thomas Leckebusch – und 1x konnte das SW 2 (Kinga vom Eulenspiegel, DL, Führer Dr. Holger Meyer) vergeben werden. Ein Gespann (Cito II vom Geweberwald, PP, Führer Harald Löschner) konnte an diesem Tag die gestellten Anforderungen leider nicht erfüllen.

Den Suchensieger auf der 20 Stunden VSwP machte Herr Dr. Holger Meyer mit seinem DL Kinga vom Eulenspiegel und erhielt dafür den Wanderpokal und die Ehrenplakette des LJV Hessen. Bei der VFsP (VR: Matthias Plefka (Obmann), Michael Becker, Klaus Velten) erhielt Alfred Einhaus mit seiner Alpenländischen Dachsbracke Aco Stitarska samota den Wanderpokal nebst Ehrenplakette des LJV für die Arbeit auf der 40 Stunden Fährte.

Auf der 20 Stunden VFsP bestanden Hexe, Alpenländischen Dachsbracke, Führer Tobias Theiss und Adrian von Rauhenstein, Rauhaarteckel, Führer Heinz Werner Wenzel, beide mit SW 3. Den Wanderpokal für die beste Arbeit sowie die Ehrenplakette des LJV Hessen wurde hier aufgrund seines stärkeren Finderwillens dem Teckel Adrian von Rauhenstein mit Herrn Werner Wenzel vergeben.

Prüfer und Prüfungsleiter Matthias Plefka hätten – wie sie erst nach der Prüfung äußerten – bei diesen schweren Bedingungen in diesem Jahr nicht mit einer so hohen Erfolgsquote gerechnet. Zu erwähnen ist auch, dass – genauso, wie es die PO auch vorsieht – nicht ein Abruf automatisch zu einem SW 2 führt. Die Hunde, die mit SW 3 bestanden haben, hatten teilweise nur einen Abruf. Die Arbeitsweise des Hundes und des Gespannes muss mit in die Bewertung einfließen und kann ebenfalls prädikatsmindernd sein. Das wussten auch die Führer und es gab keinerlei Diskussionen zu den erteilten Prädikaten.

Die Organisation und Durchführung der Prüfung durch Prüfungsleiter Matthias Plefka war hervorragend. Plefka betonte, dass dies ohne die schon immer sehr gute Zusammenarbeit mit dem Forstamt Herborn in Person von Frau Anne Reichert, Revierleiterin des Revieres Siegbach und ihrem Vorgänger Herrn Wolfgang Pohl und die Bereitstellung der anspruchsvollen Reviere nicht möglich wäre und bedankte sich in diesem Zusammenhang auch bei allen anderen Helfern. Matthias Plefka ist engagierter Hundeführer, und weiß aus jahrelanger Erfahrung auf unzähligen Nachsuchen genau, worauf es in der Praxis ankommt. Entsprechend anspruchsvoll und praxisorientiert werden auch die Fährten gelegt. Einen „Spaziergang“ durch einen Hochwald gibt es bei ihm nicht. Die Schelderwaldprüfung ist somit ein echter Anspruch an die Gespanne und ein guter Gradmesser für die Praxis. An dieser Stelle nochmals ein kräftiges Dankeschön an Matthias, die Prüfer, das Forstamt und alle Helfer für die wieder einmal gelungene Ausrichtung der VSwP/VFsP Schelderwald vom JV Wetzlar 1875 e.V..

Matthias Plefka & Thomas Leckebusch