Nauborn. – Am Samstag, den 6. September 2025, trafen sich rund 30 interessierte Jägerinnen und Jäger im Schützenhaus Nauborn, um am Anschussseminar der Hegegemeinschaft Schöffengrund/Wetzbachtal teilzunehmen. Unter der Leitung von Martin Koslowski, einem erfahrenen Nachsuchenführer, wurde ein abwechslungsreicher und lehrreicher Tag gestaltet, der Theorie, Praxis und Geselligkeit gekonnt miteinander verband.
Nach der herzlichen Begrüßung durch den Hegegemeinschaftsleiter Daniel Patry sowie den Referenten selbst begann die Veranstaltung mit einem kompakten Überblick über rechtliche Grundlagen und Pflichten der Jäger. Vom Tierschutzgesetz über das Hessische Jagdgesetz bis hin zu jagdpraktischen Verordnungen spannte Koslowski den Bogen und stellte die wichtigsten Aspekte in verständlicher Form dar. Schon zu Beginn wurde deutlich: Hier geht es nicht nur um Paragrafen, sondern darum, Verantwortung für Wild, Natur und Jagdausübung bewusst wahrzunehmen.
Im ersten Teil des Seminars rückte das Verhalten nach dem Schuss in den Mittelpunkt. Koslowski, der auf eine langjährige Erfahrung in der Nachsuche zurückgreifen kann, zeigte typische Fehler auf und erläuterte, wie man diese in der Praxis vermeidet. Mit anschaulichen Beispielen aus seinem Jagdalltag und zahlreichen Anekdoten gelang es ihm, die theoretischen Inhalte lebendig zu machen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hörten aufmerksam zu und konnten viel Neues für die eigene Praxis mitnehmen.
Der zweite Teil war geprägt von praktischer Anschauung. An mitgebrachten Exponaten – von Schnitthaaren verschiedener Körperregionen bis hin zu Knochensplittern – galt es, die Spuren richtig zu deuten. Dabei wurde schnell klar, wie detailreich die Arbeit am Anschuss ist und wie entscheidend das richtige Auge für die erfolgreiche Nachsuche sein kann. Die intensive Auseinandersetzung mit den Anschussszenarien sorgte nicht nur für Aha-Momente, sondern auch für regen Austausch unter den Teilnehmenden.
Den Höhepunkt bildete schließlich der dritte Teil, der ins Revier führte. Dort hatten die Organisatoren realistische Anschüsse vorbereitet, die die Jägerinnen und Jäger begutachten und analysieren durften. Diese praxisnahen Übungen sorgten für besondere Eindrücke und vertieften das zuvor Gelernte eindrucksvoll. „Man sieht hier sofort, wie wichtig eine strukturierte Herangehensweise ist“, war von vielen Seiten zu hören.
Nach dem fachlichen Teil klang der Seminartag in geselliger Runde aus. Bei Bratwurst und kühlen Getränken bot sich Gelegenheit, die gewonnenen Eindrücke zu besprechen und Erfahrungen auszutauschen. Daniel Patry nutzte den Abschluss, um allen Unterstützern zu danken: dem Revierpächter Gerhard Laudt, dem Schützenverein Nauborn mit Gerhard Weiser für die Gastfreundschaft sowie allen Helferinnen und Helfern im Hintergrund. Ein besonderer Dank galt jedoch Martin Koslowski für sein ehrenamtliches Engagement und die fachlich wie menschlich bereichernde Leitung des Seminars. „Das ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich“, betonte Patry und schloss mit einem kräftigen „Waidmannsdank“.
Die Resonanz der Teilnehmenden machte deutlich: Dieses Seminar war nicht nur ein Gewinn an Wissen, sondern auch ein Beitrag zur Stärkung der jagdlichen Gemeinschaft.
Daniel Patry
Vorsitzender & Stellv. Kreisjagdberater